Im Rahmen eines vor dem Landgericht Stuttgart anhängigen Verfahrens war ein Gutachter bestellt worden, der sich die von Mercedes verwendete Software genauer anschauen sollte. Dabei konnte er die Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung nachweisen. Das getestete Fahrzeug erkenne, wenn es sich auf dem Prüfstand befinde. Die Motorsteuerung würde daraufhin die Kühlmittelsolltemperatur auf 70 Grad (statt 100 Grad) reduzieren. Die Folge: ein niedrigerer Stickoxidausstoß auf dem Prüfstand als auf der Straße.
Besonders interessant ist dabei, dass der Gutachter Hinweise auf eine weitere, bisher unbekannte Abschalteinrichtung entdeckte. So sei nahezu während des gesamten Prüfvorgangs die Kühlerjalousie geöffnet gewesen. Dies führt zu einer besseren Belüftung und Kühlung und somit zu niedrigeren Abgaswerten.
Das Gutachten dürfte den Druck auf die Daimler AG noch weiter erhöhen und für weitere Verurteilungen im Mercedes Abgasskandal sorgen.