Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in den vergangenen Monaten in ihrem Emissions-Kontroll-Institut (EKI) Tests an mehreren Fahrzeugen vorgenommen, die über die Abgasnorm Euro 5 beziehungsweise Euro 6 verfügen. Getestet wurden die Emissionswerte vor und nach dem Aufspielen des Software-Updates, das im Rahmen von freiwilligen und verpflichtenden Rückrufen in Millionen Fahrzeugen europaweit verbaut wird – und angeblich die Schadstoffemissionen senken soll.
Die Tests, die im realen Betrieb durchgeführt wurden, haben jedoch alarmierende Ergebnisse hervorgebracht. Speziell bei winterlichen Temperaturen sind die Werte erschreckend hoch. Für Euro 5 Diesel gilt ein Grenzwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der bei den getesteten Modellen auch nach dem Software-Update um das 3- bis 6-fache überschritten wurde.
Auch die getesteten Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 6, für die ein Grenzwert von 80 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gilt, überschritten diese Werte um ein Vielfaches. Anders sah es bei den Euro 6d-temp Fahrzeugen aus – diese konnten den vorgeschriebenen Grenzwert von 80 Mikrogramm einhalten und zum Teil sogar deutlich unterschreiten.
Im Rahmen der Messaktion hat die DUH das Kraftfahrtbundesamt verklagt – sie fordert die Herausgabe sämtlicher Messdaten, die zur Wirksamkeit von Software-Updates vorliegen, sowie aller Informationen, die dem Amt zu bekannt gewordenen und nachträglich bewilligten Abschalteinrichtungen bekannt sind.
Zudem forderte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, den amtlichen Rückruf von 11 Millionen betroffenen Fahrzeugen, bei denen auf Kosten der Hersteller ein Hardware-Update durchgeführt werden soll.