Im Mai wurde bekannt, dass es eine neue Rückrufaktion gibt – dabei handelt es sich um eine freiwillige Aktion. Dass diese jedoch schnell in verpflichtende Rückrufmaßnahmen umschlagen können, ist im Mercedes Abgasskandal hinlänglich bekannt.
Dieses Mal betroffen sind die V-Klasse und der Vito. Bemerkenswert dabei ist das junge Alter der Fahrzeuge. Denn betroffen sind tatsächlich solche mit der Abgasnorm Euro 6d-temp – teilweise erhalten die Halter das entsprechende Schreiben nur wenige Wochen, nachdem sie das Auto erworben hatten.
Mit dem Motor OM654 ist ein Aggregat betroffen, das bisher noch nicht negativ im Dieselskandal aufgefallen war.
In dem Schreiben mit dem Aktionscode V52UBELUP heißt es unter anderem:
"Wir haben festgestellt, dass bei Ihrem Fahrzeug die Onboard-Diagnose und Anzeige von bestimmten emissionsrelevanten Fehlertypen im Bereich der Abgasrückführung nicht in jedem Fall entsprechend der regulatorischen Vorgaben umgesetzt wurde."
Was ist darunter zu verstehen? Offenbar entspricht die Abgasrückführung nicht den gesetzlichen Vorgaben. Unter Umständen wird bei dem Update das Thermofenster entfernt, das der Europäische Gerichtshof im Dezember 2020 als unzulässig eingestuft hatte.
Doch wie viele leidgeprüfte Mercedes-Halter wissen, ist bei Software-Updates Vorsicht geboten. So wird immer wieder von einer anschließend niedrigeren Leistung oder gar einem plötzlich höheren Sprit- oder AdBlue-Verbrauch berichtet.